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Postanschrift: Michael Schierl
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Über mich

Aichach, den 20.09.2001
Ich bin am 09.07.1981 in Aichach (in der Nähe von Augsburg, Bayern) geboren. Mindestens seit der 5. Klasse programmiere ich begeistert in Q- und QuickBasic. In der 7. Klasse erfuhr ich im Wahlunterricht Informatik etwas über andere Programmiersprachen wie Pascal und Oberon, die ich damals dann auch für kleinere mathematische Programme einsetzte. In der 9. Klasse (in der 8. gab es wegen Interessentenmangel keinen WU Info Fortgeschrittene) nahm ich zum ersten Mal am Bundeswettbewerb Informatik teil – mit Erfolg in der 1. Runde, die zweite habe ich gar nie geschafft. In den folgenden Informatik-Jahren lernte ich HTML, Java, Javascript und Visual Basic 5 "umfassend" kennen. Da mir VB so gut gefiel, nahm ich das in der 10./11. Klasse (?) zum Anlass, mir selbst die Schüler-Version von Visual Studio 6 zu kaufen; im dort enthaltenen VC probierte ich etwas herum, kam aber zu keinen größeren Projekten. Dabei lernet ich auch das Windows-Api näher kennen, das ich dann auch in VB gewinnbringend einsetzen konnte – erstmalig im Programm "Eyes", um die Mausposition zu bestimmen. In letzter Zeit programmiere ich auch ein bisschen in Borland Delphi 5, allerdings habe ich es noch nicht zu "gut genugen" Programmen gebracht, um sie hier zu veröffentlichen – die Exceptions dieser Programme sind halt etwas schwerer zu debuggen als die Laufzeitfehler von VB.

Im Sommer 2001 habe ich mein Abitur gemacht (Schnitt 1,8) und mich jetzt für den Studiengang "Angewandte Informatik" in Augsburg eingeschrieben. Dass dort kein Programmieren, sondern vielmehr viel Theorie und Mathe auf mich zu kommt, habe ich inzwischen mitbekommen.

Naja, mal sehen, wann ich wieder mal dazu komme, diesen Text zu erweitern.


Aichach, den 17.09.2002
Schon wieder ist ein Jahr vergangen, das erste Jahr des Studiums. Und ich muss sagen, mir gefällt's. Ich habe viel interessantes erfahren – nicht nur im Studium, auch privat und im Usenet. Meine Visual-Basic-Programme rosten nun vor sich hin, da ich einerseits plane, selber bald "möglichst komplett" auf Linux umzusteigen, und ich andererseits für die meisten Projekte, die ich zurzeit schreibe, ohnehin Java für geeigneter halte. Besonders bei Netzwerk- und Internetprogrammen ist Java schon um vieles geeigneter, und die Möglichkeit, mehrere Threads zu verwenden, bewirkt, dass die Programme – wenn auch zum Teil "reell" langsamer – dem Benutzer schneller vorkommen, weil sie besser auf ihn reagieren können. Naja, was soll ich sonst noch schreiben? Ich habe vor, demnächst diese Homepage ziemlich zu ändern – zumindest eine neue Startseite dazu und eigene Bereiche für die "wichtigeren" Programme –, da die Programme, an denen ich derzeit zumeist programmiere (AgtTool und die neuen Javasachen) nicht so recht in das Homepagelayout passen.

Was die alten Programme angeht, habe ich vor, demnächst noch einmal die aktuellste Version hochzuladen, und sie dann bis auf das Fixen von schlimmeren Bugs nicht mehr weiterzuentwickeln. Besonders was Smart Macro angeht: Ich bekomme regelmäßig gute Tipps per Mail, was man sonst noch alles einbauen könnte, allerdings ist der Code durch die vielen "dirty hacks", die ich an ihm schon vorgenommen habe, nahezu unwartbar geworden, und wenn ich ihn doch noch mal komplett neu schreiben sollte, wird er vermutlich so wenig Ähnlichkeiten mit dem Origrnal haben, dass ich ihn besser nicht Smart Macro nennen werde. Sorry.

Wie man auch oben sehen kann, bin ich davon abgekommen, ICQ zu benutzen, da die Entwicklung (immer mehr Features, aber keine Behebung der uralten Sicherheitslücken; schlechte Abwärtskompatibilität, aber nicht um "ausspionieren" mit unsicherer alter Software zu verhindern, sondern um Konkurrenzunternehmen auszusperren) immer mehr in Richtungen geht, die ich nicht unterstützen will. Instant Messaging soll wie E-Mail, WWW, IRC und Usenet zu einem Dienst werden, der offen spezifiziert ist und den jeder Computernutzer, unabhängig von OS (unter Win95 und Linux bekommt man schwer aktuelle ICQ-Clients) und Computerarchitektur (Gibt es ICQ überhaupt Mac-Clients?), insbesondere unabhängig von einem "zentralen" Server, benutzen kann. Die Unabhängigkeit von einem Zentralserver ist insbesondere deshalb wichtig, um dem Betreiber dieses Servers zu erschweren, Statistiken über Kontakte und Onlineaktivität der Nutzer zu erstellen. Selbst Microsoft hat den Sinn solcher Statistiken erkannt und setzt sie mit dem MS-Passport-Konto, das für etliche Microsoft-Dienstleistungen und auch für den MSN-Messenger nötig ist, und mit der .NET-Stategie konsequent fort.

Die Lösung müsste also so aussehen, dass es mehrere Server gibt, die ihre Benutzer selbst verwalten, aber bei Bedarf Daten (Online-Status) mit anderen Servern austauschen. Dabei sollte ein Double-Checking-System zum Einsatz kommen, das einem Server wirklich nur die Daten gibt, zu denen die Nutzer zugestimmt haben. Innerhalb der Server sollten die Daten auch nur an denjenigen weitergegeben werden, der dazu authorisiert ist. Das Protokoll sollte öffentlich sein, damit jeder interessierte selber Server und Clients schreiben kann – erstere könnten z. B. in einem Intranet eingesetzt werden, um den teuren Traffic nach außen zu begrenzen. Was bringt es schon, den Plausch zwischen zwei Firmenmitarbeitern 2x durch die ganze Welt zu schicken? Ein anderer Punkt ist Sicherheit. Viele Firewalls (ich meine hier nicht sowas wie ZoneAlarm, sondern die einer großen Firma) lassen aus gutem Grund keine Verbindungen von außen in ihr Netz zu. Dadurch, dass der komplette Verkehr "passiv" abgewickelt werden kann, können auch solche Leute, so der Admin nichts dagegen hat, am Instant Messaging teilnehmen.

Und das Beste: Ein System, das alle diese Punkte erfüllt bzw. zu erfüllen plant, gibt es bereits: Es nennt sich Jabber und funktioniert recht gut. Einige Jabberserver (wie z. B. amessage.de) bieten zusätzlich die Möglichkeit, auch mit ICQ-Nutzern (so man einen ICQ-Account hat) über ein Gateway zu kommunizieren. Also alle MSN-, Yahoo-, AIM-, und ICQ-Kunden: Bitte zu Jabber wechseln. Jabber gehört vermutlich die Zukunft, was das Instant-Messaging angeht. Im Moment läuft ein Standardisierungsverfahren, um das Jabber-Protokoll zum offiziellen Standard zu machen. Wenn das durch ist, wird wohl in Browser und andere Programme Jabberfunktionalität eingebaut. Bis dahin muss man sich mit der langen Liste von Jabberclients auf http://www.jabber.org/ begnügen.

So, das muss für heute reichen.


Aichach, den 30.09.2003
Man wird es kaum glauben – inzwischen hab ich das Vordiplom schon fast (wenn die Sekretariate der Professoren endlich die Scheine ausstellen...) in der Tasche. Es scheint mir, dass diese Seite langsam zu einem "Jahres-Blog" wird, weil ich nur einmal im Jahr mich dazu aufraffen kann, was dazu zu schreiben.

Was hat das letzte Jahr mir gebracht? Fangen wir mal mit Freenet (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen deutschen Internetprovider) an. Dieses anonyme P2P-Netzwerk schien sich im September 2002 so gut entwickelt zu haben – von der Funktionalität her, nicht von der Bedienbarkeit –, dass ich mich im Oktober dazu entschloss, ein Programm zu schreiben, das es "assistentengesteuert" ermöglicht, so gen. Freesites (Sammlungen von HTML- und Bilddateien, die dann wie eine Website betrachtet werden können) dorthin hochzuladen. Das ganze nannte sich dann "Freesite Insertion Wizard" oder kurz FIW und war nur auf Englisch auf einer (natürlich ebenfalls mit FIW erzeugten) Freesite abrufbar. Zu dieser Zeit war ich noch nicht gewillt, meine Identität dafür zu verwenden, weshalb ich mir bei redneck.gacracker.org eine "anonyme" Mailadresse für den Support besorgte und ansonsten nur über die freenet-interne Kommunikation (NIM) erreichbar war. Später entdeckte ich IIP (Invisible IRC Project) als brauchbare Möglichkeit, Support für FIW zu geben (zu der Zeit waren nahezu alle IIP-Nutzer auch Freenetnutzer; umgekehrt lässt es sich (wg. der Anonymität) schlecht feststellen...). Das führte dann schließlich dazu, dass ich manchmal unvorsichtig war und Informationen über mich herausgab (teilweise auch bewusst), die schließlich dazu führten, dass ich "enttarnt" wurde. Prinzipiell hatte ich da gar nichts dagegen; nachdem nun ohnehin bekannt war, wer ich bin, habe ich mich entschlossen, FIW open source zu machen und auf SourceForge abzulegen, damit andere Entwickler leichter Patches dafür machen konnten (SourceForge war mir wegen meiner Mitarbeit an FraZaa, für das ich die GUI schreiben sollte (weil den Leuten die FIW-Gui so gut gefiel...), bereits als praktischer Hoster bekannt). Bisher hab ich aber (obwohl FIW inzwischen der "de-facto-Standard" für das Erzeugen von Freesites geworden ist – der ehemalige Standard "fishtools" wird offiziell nicht mehr weiterentwickelt) nur einen einzigen Patch auf diesem Wege erhalten. Naja, was solls, Spaß gemacht hat das Programmieren trotzdem.

So weit zu Freenet. Andere Updates für meine Projekte gab es nur spärlich (Direct Socket Control und JHEditor hab ich endlich veröffentlicht) &ndash beziehungsweise ich weiß es schon gar nicht mehr. Dazu trug wahrscheinlich auch das "Softwarepraktikum" für das Studium bei, für das 25 Gruppen unabhängig voneinander ein- und dasselbe Programm (ein Kunden-, Auftrags- und Beziehungenverwaltungsprogramm – offiziell "Akquisesystem" genannt – für Siemens) zu schreiben. Das hat mich durchaus beschäftigt. Schließlich hat es aber für das Bestehen des Praktikums gereicht.

Letztes Jahr hab ich ja ne Menge über Jabber erzählt. Einen Standard (RFC) gibt es immer noch nicht, allerdings lief der "Last Call" erst vor ein paar Tagen hier ein. Wenn also in den nächsten 2 Wochen keine Änderungsvorschläge mehr kommen, wird die IETF überprüfen, ob der Standard ihren Kriterien genügt; wie lange das noch dauert, weiß niemand...

Was das Usenet angeht, gibt es einen neuen vielversprechenden Newsclient namens 40tude Dialog. Vermutlich wird der den Forte Agent bei mir demnächst ablösen.

Und schon wieder weiß ich nicht, was ich noch alles schreiben soll. Ich hab natürlich auch viel peinliches erlebt, aber das schreibe ich hier lieber nicht hin. Also dann bis zum nächsten Jahr ;-)


Aichach, den 25.09.2004
Ob man es glaubt oder nicht - egal wie gute Vortätze man sich macht, man kommt immer erst wieder nach einem Jahr dazu, neuen Text zu schreiben... Ich hatte mir das eine oder andere Mal gedacht, dass ich doch mal ein regelmäßigeres Blog machen sollte, aber es wurde einfach nichts.

Tja, was haben die letzten 2 Semester gebracht? Natürlich viel neues gelernt an der Uni - Softwaretechnik, Datenbanksysteme 1 und 2, Einf. in die Komplexitätstheorie, Projektmanagement, Verteilte Algorithmen, Java-Card-Programmierung und alles, was ich jetzt noch vergessen habe. Besonders die Java-Card-Programmierung war sehr interessant, da es viel mit Kryptographie zu tun hat.

Ich hab es auch "gewagt", Tutor für das nächste Softwarepraktikum zu machen, wo dieses Jahr ein Programm für Microsoft zu entwickeln war - in C#. Diese Programmiersprache hat schon viel mit Java zu tun, aber einige Stellen sind doch wieder recht anders (beispielsweise die GUI-Erstellung) - ob das Vorteile oder Nachteile sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Einige Sprachkonstrukte erlauben es auf jeden Fall, schneller und unsauberer zu programmieren als in Java.

Weiterhin hatte ich recht viel für das Studentenforum (ohne Benutzerkennung der Uni Augsburg kommt man da nicht weit...) zu machen, was dann schließlich sogar in den jetzigen Semesterferien für ein achtwöchiges Praktikum gereicht hat - allerdings musste ich mitten drin für 2 Wochen "zu Hause bleiben", weil ich einen recht unangenehmen Steißbeinabszeß bekommen hatte, der dann operativ im Krankenhaus entfernt werden musste.

Ansonsten hat sich bei Jabber nicht viel getan - der Standard ist zwar inzwischen durch, hat aber noch keine RFC-Nummer erhalten. Ich habe den Jabber-Server gewechselt, da mawis entweder mehr zu tun hat oder ihm Jabber nicht mehr so wichtig ist - auf jeden Fall traten in letzter Zeit des öfteren Ausfälle des Servers auf, weshalb ich nun bei jabber.ccc.de bin.

Freenet ist für mich (nachdem es am Anfang des Jahres ziemlich unbenutzbar war) gestorben, IIP gibt es auch nicht mehr (angeblich ein Hardwareschaden), wobei es mit InvisibleChat (Link:WayBackMachine) dafür einen Nachfolger gibt. Zudem wird noch an einem anderen neuen anonymisierenden Netz gearbeitet, über das dann unter anderem IRC und HTTP möglich sein wird - allerdings sollte ich darüber jetzt noch nichts genaueres erzählen - nächstes Jahr ist es vermutlich aber längst fertig...

Programmiert hab ich recht wenig - ein bisschen Bugfixing und Speedups für JHEditor sowie ein paar neue Projekte bei Sourceforge (jpdstore - ein Datenspeicher, in dem man verschlüsselt Daten speichert und nicht feststellen kann, ob man schon alle Daten darin kennt; aamfetch - ein Utility für anonymisierte Mailaccounts (von nym.alias.net und Co); jnewsgate - ein Programm, um News von Websiten (z. B. Heise) nach NNTP zu bekommen).

Ansonsten hab ich noch viel vergessen, aber das reicht ja schon wieder. Bis zum nächsten Mal.


Aichach, den 19.10.2006
Diesmal sind gleich mehr als 2 Jahre seit meinem letzten Eintrag in diesem "Jahres-Blog" vergangen, und ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieser Trend der seltenen Einträge sich noch weiter fortsetzt.

Ich bin jetzt mit meinem Studium fertig, bin jetzt ein frischgebackener Diplom-Informatiker. Im letzten Semester hat mich meine Diplomarbeit doch ziemlich gefordert. Jetzt derf ich ab dem 01.11.2006 als Softwareentwickler bei einer relativ kleinen Firma in Augsburg arbeiten; daher werde ich wohl in Zukunft noch weniger dazukommen hier was zu schreiben.

An der Uni war in den letzten 3 Semestern mit diversen interessanten Dingen beschäftigt. Im Wintersemester 2004/05 belegte ich unter anderem das Prozessorbau-Praktikum, in dem ich VHDL kennenlernte, einen kleinen superskalaren Prozessor (der allerdings nicht viel konnte) in VHDL programmierte, und mich einige Stunden mit dem Debuggen eines Fehlers in der Anbindung der seriellen Schnittstelle herumschlug. Im Nachhinein betrachtet war dieser Fehler sicher das frustrierendste Erlebnis in meinem ganzen Studium - was vermutlich auch dadurch bedingt war, dass ich zu derselben Zeit sowohl Klausuren schreiben als auch eine mitkorrigieren musste. Ich hatte nämlich, was Tutorien angeht, den Lehrstuhl gewechselt und bin Tutor für Datenbanken I gewesen. In der Vorlesung „Beweisbar korrekte Software“ durfte ich mit einem interaktiven Theorembeweiser („Interactive Verifier“) arbeiten, der ursprünglich aus Karlsruhe stammt, inzwischen aber in Augsburg weiterentwickelt wird. Sein Name ist KIV; dieses Akronym hat natürlich eine Bedeutung, diese wird aber praktisch totgeschwiegen, da das K aus offensichtlichen Gründen nicht für Augsburg stehen kann. Ansonsten hörte ich noch Mikrorechnertechnik (die Theorievorlesung passend zum Prozessorbau-Praktikum), Konzepte verteilter Systeme (in dem ich Freenet mal aus Sicht eines Informatikers vorgestellt bekam), Algebraische Semantik (eine sehr theoretische Vorlesung, in der ich freiwillig – sozusagen fächerübergreifend – einige Beweise mit KIV verifizierte), und Petrinetze.

Petrinetze bot mir dann auch im Sommersemester 2005 die Gelegenheit, an einem interessanten Seminar über Petrinetze teilzunehmen (das ich als positiven Nebeneffekt auch gleich als Pflichtseminar einbringen konnte). Zusätzlich belegte ich natürlich wieder einige Vorlesungen – meine letzten –, und war wieder Tutor für das Softwarepraktikum, da die Datenbankenleute im Sommersemester keine Tutoren brauchen. Besonders gefiel mir die Robotik-Vorlesung, in der wir einen echten kleinen Industrieroboter der Firma KUKA programmieren durften, aber auch Compilerbau, Graphikprogrammierung, und Datenstrukturen waren interessante Vorlesungen.

In meinem letzten Semester schließlich schrieb ich an meiner Diplomarbeit (was auch der Grund war, warum dieses Jahresblog letztes Jahr keinen Beitrag bekam) und war wiederum Tutor für Datenbanksysteme I. In der Diplomarbeit ging es hauptsächlich um Portierung eines präferenzbasierten, vom Lehrstuhl eigenentwickelten, Datenbanksystems von Java 1.4 auf Java 1.5. Eigentlich meint man ja leichthin immer, dass Java-1.4-Code auch immer unter Java-1.5 laufen sollte, zumindest wenn man im „Kompatibilitätsmodus“ compiliert. Aber selbst dies stimmt nur, solange man sich an die offiziellen APIs hält. Seit Java 1.4 sind etliche externe Bibliotheken (insbesondere aus der Apache-Ecke) im JDK enthalten, allerdings sind diese in ein privates Paket (com.sun.org.apache.*.internal) verschoben und sollten eigentlich nur vom JDK selbst benutzt werden. Deshalb ändern sie sich auch relativ stark von einer Java-Version auf die nächste. Der Programmierer der ursprünglichen Version dieses Systems war sich dieser Komplikationen aber wohl nicht bewusst und bediente sich fleißig in den XML- und XPath-Funktionen. Meine Aufgabe war es nun, diese Funktionen so umzuschreiben, dass sie nur die offiziellen APIs (plus ggf. Zusatzbibliotheken) benutzen, was an einigen Stellen doch größere Umstrukturierungen im Programm nötig machte. Ich durfte das System auch noch ein bisschen erweitern (damits nicht so langweilig ist – was es ohnehin nicht war); nachdem sich die Signaturen einiger exportierter Funktionen auch änderten, musste man dann auch alle Programme, die dieses Datenbanksystem benutzten, geringfügig anpassen.

Offiziell brauchte ich 10 Semester, weil der Abgabetermin für die Diplomarbeit bereits im Sommersemester 2006 lag. Dafür durfte ich das ganze Semester noch die Vergünstigungen, die man als Student so hat, nutzen – insbesondere beim Bahnfahren; für den Oktober musste ich jetzt allerdings immer voll zahlen, und im November, wenn ich arbeiten fahre, sowieso. Nach der Diplomarbeit durfte ich natürlich auch noch einen Vortrag über die Dipomarbeit halten; dies war auf dem Diplomandenseminar in Sion (französische Schweiz). Dort war es auch recht interessant, obwohl ich ohne Notebook dort hinging (mehr dazu weiter unten). Die Zeit zwischen Diplomarbeitsabgabe und jetzt (und auch schon etwas vorher) habe ich, wie die meisten, mit Jobsuche verbracht. Irgendwie habe ich mir das leichter vorgestellt, aber letztendlich hat es ja dann doch noch geklappt.

Nachdem ich nun zweimal Softwarepraktikum und zweimal Datenbanksysteme I betreut hatte (was auch gut zu den von mir gewählten Studienschwerpunkten "Softwaretechnik" und "Datenbanken" passte), werde ich manchmal gefragt welches Tutorium denn "besser" sei. Dazu kann ich nur sagen, die Tutorien sind grundverschieden. Das Softwarepraktikum wird meist in C# programmiert, die Programmieraufgaben bei Datenbanken sind Java. Beim Softwarepraktikum betreut ein Tutor 10 oder 15 Studenten in Fünfergruppen, die gemeinsam eine große Aufgabe lösen, kann sich also auf deren individuellen Probleme konzentrieren. Bei Datenbanksysteme werden die Bearbeitungen der (vielen kleinen, eher leichten) Übungsaufgaben zufällig per Mail an die Tutoren verteilt, die diese dann korrigieren und per Mail beantworten. (Die Musterlösung wird dann in der Ergänzungsvorlesung besprochen.) Man hat also mit sehr viel mehr Leuten zu tun, sieht aber kaum welche davon. Zusätzlich gibt es eine Art "Sprechstunde", wo interessierte oder fragen-habende Studenten in den Datenbanken-Rechnerraum kommen und den Tutoren Fragen stellen können. Da es jedoch recht einfach ist, eigene Zugangsdaten für die Rechner in diesem Raum zu bekommen (auch dann, wenn man selbst nicht Datenbanken hört), ist dieser Raum häufig von Wirtschaftsmathematikern belegt, die ihre Optimierungsaufgaben auf den (zugegebenermaßen recht schnellen) Rechnern im Datenbank-Rechnerraum lösen. In der Sprechstunde darf man also in der Praxis mehr allgemeine Fragen zu Java („Wie formatiere ich ne Zahl mit 5 Nachkommastellen?“) beantworten als Fragen zur Datenbanken-Vorlesung (die aber auch vorkommen). Vom Aufwand her ist Datenbanken I, obwohl man bei der Klausurkorrektur mithelfen „darf“, immer noch weniger als Softwarepraktikum. Mir hat aber das Softwarepraktikum-Tutorendasein deutlich mehr Spaß gemacht und auch mehr gebracht, was C#-Kenntnisse angeht.

Soweit zu meinem Studium. Das Leben besteht aber nicht nur aus Studium, daher folgt noch einiges privates von mir. Im November 2005 hatte ich mir ein neues Notebook zugelegt, da einige Auswertungen für die Diplomarbeit auf meinem alten 600-MHz-Celeron doch etwas lange dauerten. Anfangs war ich mit meinem Notebook sehr zufrieden, allerdings änderte sich das recht schnell. Zuerst durfte ich die Probleme der Treiber kennen lernen (der WLAN-Killswitch-Treiber konnte sich manchmal nicht initialisieren, was einen weiteren Neustart nötig machte), dann schließlich gab im Juni (kurz vor Sion) der Lüfter den Geist auf. Die Reparatur lief auf Garantie und war relativ problemlos, wenn man davon absieht, dass ich 2 Wochen lang (davon eine Woche Sion) kein Notebook hatte. Daraufhin funktionierte der Lüfter wieder problemlos, bis Anfang Oktober, wo er wieder zuerst lauter wurde und dann nicht mehr ging. Also zum zweiten Mal eingeschickt; heute kam er wieder. Wenn das so weiter geht (erster Defekt nach 7 Monaten, zweiter Defekt 4 Monate späte), dann wäre das nicht so gut. Allerdings muss man vielleicht auch dazusagen, dass der Lüfter im Sommer deutlich mehr blasen musste als er es im Winter tat, also möglicherweise ist der nächste Defekt noch eine Weile hin. Am liebsten würde ich das Unglücksgerät sofort verkaufen und ein anderes kaufen, allerdings hat inzwischen der Preisverfall schon wieder enorm zugeschlagen, so dass ich dabei kräftig draufzahlen werde.

Softwaremäßig lief es zum Glück besser: In den Semesterferien im Frühjahr 2005 (also meinen letzten "richtigen" Semesterferien zwischen 2 Vorlesungssemestern) begann ich damit, einen modularen Usenet-Newsreader in Java zu programmieren, der durchaus benutzbar, aber noch nicht wirklich komfortabel war. Ich hoffte eigentlich, dass ich damit einige der ewigen Nörgler in der Usenet-Gruppe de.comm.software.newsreader, die sich immer darüber beschweren, dass es keinen guten, bedienbaren, erweiterbaren Usenet-Reader gibt, mit ins Boot nehmen könnte. Allerdings wurde das wohl nichts – ob die Codequalität abschreckte oder ob man einfach keine Lust hatte, da noch Aufwand hineinzustecken, weiß ich nicht. Jetzt liegt der Code halt da rum und keiner benutzt ihn. Ein Problem des momentanen Codes ist noch, dass einige Funktionen zwar funktionieren, aber recht langsam sind; dies ließe sich mit ein wenig Zeit aber sicher verbessern. Mal zum Vergleich: Die momentan noch auf dieser Seite verlinkte Version von JHEditor brauchte für einen bestimmten Dateivergleich 30 Sekunden, meine aktuelle Version, die ich demnächst hochladen werde, braucht für denselben Vergleich gerade mal 1,5 Sekunden. Ähnliche Einsparungspotenziale gibt es (wenn man einfachen und langsamen durch komplizierteren und schnelleren Code ersetzt) aber sicher auch bei JModNews.

Nachdem ich über das Softwarepraktikum viel mit C# in Berühung kam, und jetzt auch einen entsprechend schnellen Rechner hatte, legte ich mir natürlich auch die Studentenversion von Visual Studio 2005 zu. Damit programmierte ich dann eine windowsspezifische Version meines Sonderzeicheneingabeprogramms IntlTyper, die ich IntlTyper# nannte. Nachdem ich dort einige nicht unter C# verfügbare Funktionen verwendete (über PInvoke), habe ich diese gleich in Komponenten gekapselt, die ich in einem weiteren Sourceforge-Projekt der Öffentlichkeit zur Verfügung stelle.

In dem vor 2 Jahren beschriebenen Praktikum für das Studentenforum entwickelte ich unter anderem auch eine http-basierte Whiteboard-Anwendung (als Java-Applet). Dieses Applet steht jetzt auch für jeden Interessierten zum Download bereit.

Und nun zu unserem Dauerthema: Jabber. Inzwischen hat Jabber natürlich längst RFC-Nummern erhalten, nämlich von 3920 bis zu 3923. Will man die Benutzerdaten zu einer Jabber-ID sehen, gibt es dafür jetzt auch ein Webinterface (an dem ich übrigens auch beteiligt war), über das man auch Nachrichten schicken kann und das jetzt auch oben in der Kontaktbox verlinkt ist. Es gibt außerdem einen guten neuen Artikel, der beschreibt, warum man ICQ und MSN nicht benutzen sollte - und was stattdessen.

Ein anderes Dauerthema sind anonyme Chatnetzwerke – in der Hinsicht hat sich aber nichts getan. I2P ist immer noch Beta, und IIP/Invisiblechat ist inzwischen ganz tot.

Ein neues Thema: Palm-Organizer. Ich habe mir bei Ebay für 20 Euro einen alten Palm Vx zugelegt, der mit seinen 8MB Speicher noch prima als Organizer, wissenschaftlicher Taschenrechner sowie für (textbasierte) Ebooks funktioniert. Für größere Datenbanken - wie Bankleitzahlen, Postleitzahlen oder Vorwahlen - ist der Speicher doch etwas begrenzt. Aber es gibt ja zum Glück auch zlib für PalmOS, und darauf basierend habe ich einen kleinen Datenbankviewer für PalmOS programmiert. Die Datenbanken werden zur Laufzeit entpackt und nach dem Entpacken gleich wieder weggeworfen, denn es gibt ja keinen Platz wo die entpackten zwischengespeichert werden könnten. Deshalb ist Scrollen auch etwas langsam, aber nachdem ich die Datenbanken ausreichend selten brauche, ist für mich Platz hier wertvoller als Suchzeit. Andere Open-Source-Projekte für den Palm sind beispielsweise EasyCalc oder Hours; für beide habe ich schon Patches eingereicht, die inzwischen auch in der aktuellsten Stable enthalten sind und diese Tools aus meiner Sicht noch nützlicher machen.

Das letzte Thema für heute (heuer?): Natürlich gibt es immer noch Leute, denen ich am PC helfen soll, sei es bei Virenproblemen oder zur Neuinstallation. Und da kommen einem immer noch (Steinzeit-)PCs unter, die zwar CD-Laufwerke haben, aber nicht davon booten können. Nur gut, dass es dafür den Smart Boot Manager gibt, den man von Diskette startet und der dann von CD weiterstarten kann. (Für Starts von USB-Sticks würde ich ähnliches suchen, bin aber noch nicht fündig geworden.) Da ich in solchen Fällen auch einige andere Bootdisketten mit mir herumschleppte (eine mit FreeDOS und cmospwd, für vergessene BIOS-Kennwörter; eine mit der GRUB-Shell, um Linuxpartitionen bootbar zu machen wenn Windows den MBR überschrieben hat; je eine mit Memtest86 und Memtest86+, da Memtest86 bei einige neuen PCs Probleme macht und Memtest86+ bei alten), habe ich mich mal umgesehen, ob ich diese vielen fast leeren Disketten nicht auf eine kombinieren könnte. Und in der Tat, es geht: Aus einem GRUB-Bootmenü kann man nun die einzelnen Programme auswählen. Wer wissen will wie es geht, oder sich das fertige Floppy-Image einfach nur herunterladen will, sollte auf meiner Seite "The All In One Boot Floppy" vorbeischauen.

So, das wars für heute. Ich werde versuchen, die meisten Programme auf dieser Seite, für die ich lokal Änderungen habe, noch vor dem 01.11. hochzuladen. Bis in einem Jahr :-).